SECOND LIFE – UPCYCLING
KUNST UND HANDWERK
Ausschnitt aus einer Grafik von Olga Egorova
In seiner siebten Ausstellungsreihe ERDUNG_aarding wagt sich das Museumsnetzwerk Rhein-Maas an ein Thema, das umfassender nicht sein könnte. Denn die ökologische Krise mit ihren vielfältigen sozialen und wirtschaftlichen Folgen stellt die gesamte Lebensweise der westlichen Welt infrage: unsere Beziehungen zu Natur und Technik, die Art wie wir bauen, wohnen und leben.
Beim Upcycling wird ausgedienten Produkten oder Verpackungen neues Leben eingehaucht. Kaputte Alltagsgegenstände oder Verpackungen werden so umgearbeitet, dass neue Produkte entstehen, die für andere Zwecke verwendet werden, als ursprünglich vorgesehen. Müll wird also aufgewertet.
Den Ursprung der Upcycling Kunst schreibt man den sogenannten Ready-Mades von Marcel Duchamps und den Dadaisten zu. Aus einem Vorderrad und einer Gabel, befestigt an einem alten Hocker, also aus Sperrmüll, schuf Duchamps 1913 das Werk „Bicycle Wheel“. Duchamps erklärte bereits existierende, vorgefundene Alltagsgegenstände zu Kunst. Damit lag es im Auge des Betrachters, dem Objekt einen Status als Kunstwerk zuzuschreiben. Auch der „Stierkopf“ (1942) aus einem Fahrradlenker und Sattel von Pablo Picasso kann zu den ersten Werken der Upcycling Kunst gezählt werden.
Bernd Köhler und Laurent Leroi (Foto Ehlers)